Zum ersten Mal wird in Oberösterreich ein Tag der afrikanischen Literatur für Weltoffenheit veranstaltet. Am 22 Oktober 2004 ist es soweit.
Afrikanische AutorInnen haben viele international anerkannte Preise bekommen. Dennoch ist afrikanische Literatur vielen Menschen unbekannt. Bislang haben zwei Autoren aus Nigeria und ein Autor aus Südafrika den Nobelpreis für Literatur erhalten. Vor kurzem bekam Chenua Achibe den Friedenspreis des deutschen Buchhandels verliehen. Die internationale Anerkennung afrikanischer Literatur beruht auf der Auseinandersetzung von AutorInnen mit afrikanischer Mentalität und Lebensweisheit. Lernt man die Kultur und Tradition anderer Menschen kennen und verstehen, werden Vorurteile und Ängste abgebaut. So wird an diesem Tag afrikanische Tradition und Kultur literarisch präsentiert.
Projekte 2004
25 ways to save the world
Die audio-visuelle Compilation Feedback & Disaster erscheint halbjährlich Online. Jeder Ausgabe wird ein Thema vorangestellt, zu dem verschiedene Produktionen von der Redaktion gesammelt werden. Dabei können Arbeiten in unterschiedlichen Formaten wie Animation, Sound, Comic, Grafik, Text oder Fotografie eingereicht werden.
Voraussetzung ist, dass diese Arbeiten zum freien Download zur Verfügung stehen. Der User / die Userin bewegt sich entlang festgelegter Pfade und Querverbindungen durch die Website. Dadurch werden Gemeinsamkeiten und Parallelen in den Arbeiten erkennbar, die sich nicht auf Technik oder Produktionsweise, sondern auf die Bedingungen, unter denen die Arbeiten entstanden sind bzw. die sich auf deren inhaltliche Zielsetzungen beziehen.
Erforschen der Rudolfstraße
Die Rudolfstraße in Linz ist eine stark frequentierte Ein- bzw. Ausfahrtsstraße, eine Schnittstelle zwischen Stadt und Land, Arm und Reich, ein Highway der Geschwindigkeit, der nur als Durchzugsstraße wahrgenommen wird.
Bedingungen und Gegensätze zu erforschen und aufzuzeichnen, den Geschichten der Menschen und Häuser nachzugehen, ist die Basis für die Arbeit der ?freundinnen der kunst?. Dazu werden mehrere Kleinprojekte durchgeführt, die als Grundlagenarbeit für eine Aktionswoche in der Rudolfstraße dienen (Hinter den Häusern der Rudolfstraße | Oase Rudolfstraße | Schöner leben in der Rudolfstraße | Autokino Rudolfstraße | Sprechstunde Rudolfstraße ).
Queere Interventionen für eine lesboliebe Öffentlichkeit
Die Landesregierung OÖ hat ein Antidiskriminierungsgesetz entworfen, das den Schutz vor Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung miteinschließt. Gesetze sind das eine, der Lebensalltag etwas anderes.
Während Schwule im Vergleich wesentlich mehr Präsenz in der Öffentlichkeit haben, kommen Lesben mit ihren diversen Lebensstilen kaum vor. Vielmehr noch existiert ein Meer an sexualisierten Bildern von Lesben im Internet, oder in jedem x-beliebigen Pornomagazin, das sich an heterosexuelle Männer richtet. Ansonsten spielt sich gerade eine Kontroverse um die Homo-Ehe ab.
TransPONS – das mehrsprachige Audioarchiv
Der Bedarf an medialer muttersprachlicher Artikulation und Selbstrepräsentation ist enorm. Das zeigen nicht zuletzt die Erfahrungen in der freien Radioarbeit.
Das Internet als Austausch- und Kommunikationsmedium hat im Bereich der Mehrsprachigkeit große Potentiale, wenn die technischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden und ein niederschwelliger Zugang gewährleistet wird. Über das Cultural Broadcasting Archive (CBA), das digitale Audioarchiv der freien Radios in Österreich, können RadiomacherInnen ihre Sendungen und Radiobeiträge archivieren, austauschen, ihre Radioarbeit nachhaltig dokumentieren. Das CBA ist so auch Diskussions- und Kommunikationsplattform. In Zukunft soll das CBA mehrsprachig verwendbar sein.
Strategien der Eindringlinge
Hauptziel des Projektes „Strategien der Eindringlinge“ ist die Reflexion über Methoden und Formen des Widerstandes, der Intervention und der Partizipation von Migrantinnen im Bereich der Kulturarbeit.
Vorsorgen
Mit der Rechtskraft des Lizenzbescheides zum Radiomachen hat sich das Freie Radio Freistadt, 107,1 MHz, trotz aller politischen Widrigkeiten einen medialen (Frei)Raum erkämpft, den es in den kommenden Jahren zu nutzen und mit Inhalten zu füllen gilt. „Vorsorgen“ sorgt vor…
Offenheit ist mit der Existenz eines solchen Raumes allein nicht gegeben. Menschen müssen über die Mittel und Techniken verfügen, wie sie das Potential dieses Raumes für ihre Anliegen nutzen können. Dafür muss nicht nur in technische Infrastruktur investiert werden, sondern auch in die inhaltlichen Rahmenbedingungen. Die Vermittlung von Medienkompetenz gehört zu den wesentlichen Herausforderungen des laufenden Jahres und ist einer der zentralen Anker des Projektes ?Freies Radio Freistadt.?
Kritischer Journalismus
Ist die Monatszeitung MALMOE nicht schon an sich ein „space for radical openness“ ? Weil hier ohnehin Herrschafts- und Gesellschaftskritik auf allen möglichen Ebenen praktiziert und publiziert wird?
Selbst wenn MALMOE dem nahe kommt: Wie offen ist denn der mediale Raum, der hier geschaffen wurde? Offenheit zu predigen ist eine Sache, offen zu sein eine ganz andere. Offenheit bedeutet nicht, einfach nur die Tür aufzulassen und dann abzuwarten. Sie bedeutet vielmehr Arbeit an internen Strukturen und Abbau von Schwellen.
Eine sozionautische Reise in andere Frauenwelten
Grenzen zwischen Kultur- und Sozialarbeit sollen durchlässiger werden, versteckte Lebenswelten von wohn-not-erfahrenen Frauen sichtbar gemacht werden:
über einen harmlosen oder provokanten Ausflug, eine ?sozionautische Reise? auf den Linzer Pöstlingberg in den darin verborgenen Märchenkeller. So geplant und bereits auch schon geschehen.