Ist die Monatszeitung MALMOE nicht schon an sich ein „space for radical openness“ ? Weil hier ohnehin Herrschafts- und Gesellschaftskritik auf allen möglichen Ebenen praktiziert und publiziert wird?
Selbst wenn MALMOE dem nahe kommt: Wie offen ist denn der mediale Raum, der hier geschaffen wurde? Offenheit zu predigen ist eine Sache, offen zu sein eine ganz andere. Offenheit bedeutet nicht, einfach nur die Tür aufzulassen und dann abzuwarten. Sie bedeutet vielmehr Arbeit an internen Strukturen und Abbau von Schwellen.
Mit diesem Hintergrund bietet das Redaktionskollektiv von MALMOE Anfang Oktober in Linz einen Workshop zum Thema „Kritischer Journalismus“ an. Dieser Workshop richtet sich an Menschen aus dem kulturellen Feld in Oberösterreich, die an journalistischer Darstellung mit gesellschaftskritischer Orientierung interessiert sind. Vermittelt werden Grundkenntnisse und Praxiserfahrungen, die an bestehenden Ausbildungsstätten und in der Praxis großer Medienhäuser außer Acht gelassen werden.
Fragen wie die Kontextualisierung des eigenen Schreibens im gesellschaftlichen und medialen Umfeld, Verhältnis zu Quellen, Objektivitätsverständnis, kollektives Arbeiten versus EinzelkämpferInnentum, Freiräume und Arbeitsverhältnisse in kommerziellen Medien, Stellung und Zweck nicht-kommerzieller Medien im Wandel der Geschichte werden behandelt. Zentral ist der daran anschließende Praxisteil. In ihm soll nicht nur ?geübt? werden, was ?gelernt? wurde. Das ideale Ergebnis sind zum einen Texte, die in MALMOE erscheinen, und zum anderen neue MALMOE-BewohnerInnen die das Projekt zu ihrem eigenen machen und das Kollektiv erweitern.
Malmoe,
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