Aus der Projektbeschreibung: Charakteristika der Agrar-Industrie sind gewaltige Hallen, in denen Tiere gefangen gehalten und ausgebeutet werden, Kesselwägen, aus denen gerührte Gülle in die Landschaft geleert wird, Feldspritzen mit denen giftige Chemikalien in die Getreidefelder versprüht werden und unter anderem riesige Traktoren, an die wahlweise monströse Geräte wie Mähwerke angedockt werden. Die Landschaft des hügeligen Mühlviertel ist mit dem Anforderungsprofil dieser modernen Maschinenarsenale jedoch nicht kompatibel. Seit Jahren wird diese Landschaft deshalb schleichend in Nacht und Nebel Aktionen korrigiert.
Intention des eingereichten Projekts ist die fotografische Dokumentation von noch vorhandener strukturierter Landschaft und von ausgedehnten Flächen der Agrar-Betriebe, die bereits bereinigt sind. … Die entstandenen Aufnahmen werden im Rahmen einer Fotoausstellung präsentiert. Die Ausstellungseröffnung ist mit einer Info-Veranstaltung verbunden, zu der Vertreter/innen von Subsistenzwirtschaft-Projekten, wie etwa Gemeinschaftsgärten, vegetarische/vegane Landwirtschaft, Selbstversorgung ua und auch eine Musikgruppe eingeladen werden.
Jury-Begründung: Die Jury begrüßt, dass mit diesem Vorhaben künstlerische Positionen mit einem gesellschaftlich relevantem, aktuellen Thema verknüpft werden soll. Die künstlerische Dokumentation einer schwindenden Landschaftsform ist ein drängendes Anliegen, das in wenigen Jahren vermutlich ungleich schwerer möglich wäre. Das Projekt greift mit künstlerischen Mitteln eine hochaktuelle, nur wenig beachtete gesamtgesellschaftliche Frage auf und zeigt durch seine Verquickung mit Informationen zu Subsistenzwirtschaft auch Alternativen auf.
EinreicherInnen: Backwood Association | www.backwood.at