Konferenz der Begrenzten
Am 14. und 15. Oktober 2016 wurde die Konferenz der Begrenzten in den Räumlichkeiten des Kulturvereins KAPU abgehalten. In Vorträge und Diskussionen wurde versucht zu erörtern, inwiefern Humor in Form von Satire und Kommunikationsguerilla geeignet ist, dem Erstarken des Rechtsextremismus etwas entgegen zu setzen. Speziell die neuen Ausprägungen faschistischer Kräfte und hier im Besonderen die „Identitäre Bewegung“ (IB) standen dabei im Blickfeld.
Im Mittelpunkt standen die Aktionen der „Regionären Bewegung“. Eine Persiflage auf die IB, die im Februar 2016 als Reaktion auf eine regelmäßig stattfindende Kundgebung jener „neu“-rechten Organisation ersonnen und durchgeführt wurde. Das Ziel, eine Etablierung reaktionärer bis faschistischer Kräfte auf den Straßen der Stadt Linz, aus deren deutschnationalem Schoss ein wagnerisch verklärter junger Psychopath namens Adolf Hitler hervorkroch, gleich zu Beginn im Keim zu verunmöglichen. Spoiler: Das Ziel wurde (in diesem speziellen Fall) erreicht.
Beiträge zu Theorie und Praxis von Kommunikationsguerilla und ein Vortrag über die „Identitäre Bewegung“ klärten über den allgemeinen Kontext auf und regten zur Diskussion über konkrete und hypothetische Einsatzpläne dieser Aktionsform auch in Bezug auf den zwei Wochen danach stattgefundenen völkisch/verschwörungstheoretischen Kongress „Verteidiger Europas“ in den Linzer Redoutensälen (29. Oktober 2016), an.
Identitäre Bewegung (Bernd Schulter)
In seinem Vortrag über die Historie der österreichischen Identitären Bewegung mit Fokus auf die Entwicklung der letzten 2 Jahre, ihrer politischen Verortung und ihrer internationalen Netzwerke schilderte Bernd Schulter vom Kollektiv vonnichtsgewusst aus Wien (http://vonnichtsgewusst.blogsport.eu), dass an der Identitären Bewegung, außer vielleicht dem Marketing, gar nicht so viel neu sei. Er bezeichnete die IBÖ als extrem gut konstituierte, extrem gut vernetzte und international tätige neofaschistische Kaderorganisation. Ihr strategisches Vorgehen lässt sich mit den vier Schlagwörtern: „Jugendlichkeit, Aktionismus, Popkultur und Corporate Identity“ umschreiben. Gewalt soll dabei nicht ihr Image beschmutzen, jedoch gibt es genügend dokumentierte Fälle, die zeigen, dass sie als Mittel mit zum Repertoire gehört.
In Linz stehen die Identitären in engem Zusammenhang mit der Burschenschaft Arminia Czernowitz.