2000 NETZWERKE

Allenortes ist heute von Netzwerken die Rede, und Begriffe wie Wold-Wide-Web und Networking haben längst Eingang in den neudeutschen Sprachgebrauch gefunden. Kaum ein Bereich im öffentlichen Leben der nicht versucht in seiner Selbstdarstellung das Wort Netzwerkeinzubauen, suggeriert es doch Kreativität, Offenheit, Flexibilität und Bündelung verstreuter (autonom existierender) Fähigkeiten. Gleichzeitig umgibt Netzwerke des öfteren eine Aura des Undurchsichtigen, ja Geheimnisvollen. So dass Netzwerke mitunter auch einen etwas anrüchigen Klang nach verdeckten Geschäften, geheimen Absprachen und komplexen Seilschaften, erhält.

Die Beispiele für Netzwerke in Gegenwart und Geschichte sind legion. Vom landwirtschaftlichen Maschinenring, über Selbsthilfegruppen alleinerziehender Eltern zur Beaufsichtigung ihrer Kinder und die Verstrickungen des Vatikans bei der Flucht hoher NS-FunktionärInnen bis hin zur NATO und dem weltweiten Drogenhandel (und noch weiter) spannt sich der Bogen von bereits existierenden Netzwerken.

Die Schlüsselwörter für Kommunikation, Zusammenarbeit, Interaktion, Information und Integration sind Netz, Netzwerke, Vernetzung. Wir leben, handeln, denken in geographisch gebundenen oder ungebundenen, themen- und/oder zielorientierte, personen- und/oder gruppengebundenen, vorübergehenden und/oder konstanten, in offenen oder geschlossenen, informellen oder institutionellen Zusammenhängen.

Ziele des IT’s 2000

Der KUPF-Innovationstopf will nun einen Beitrag leisten den Begriff Netzwerk zu entzaubern und den Informations-, Güter-, Dienstleistungs- oder Menschentransfer, der über Netzwerke geschieht, zu entmystivizieren. Es können dazu Projekte eingereicht werden die Netzen, Netzwerken, Vernetzungen jeder Art nachspüren und diese sichtbar und/oder (nach)erlebbar machen. Zentral kann dabei sein welche Formen von Kommunikation in welchen unterschiedlichen Kanälen zwischen wem aufgebaut sind, und welche Dynamiken – wie z.B. die noch immer aktuellen frauenausschliessenden Männerbünde – dabei entstehen. Diese offen zu legen, sichtbar zu machen, sie zu präsentieren ist eine Möglichkeit sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

Eine neue, innovative Vernetzung anzudenken, oder anzubieten ist eine ebensolche Möglichkeit für ein Projekt oder Konzepteinreichung zum KUPF-Innovationstopf.

Jury:

Ein fünfköpfige Jury mit VertreterInnen aus geglückten und gescheiterten Vernetzungszusammenhängen wird die Auswahl der geförderten Projekte übernehmen Die Jurysitzung findet öffentlich statt, Ort und Zeit werden rechtzeitig bekanntgegeben

Öffentliche Jurysitzung:
Die öffentlicheJury-Sitzung zum 2000er-Innovationstopf „Netzwerke“ findet am 22. 02. 2000 ab 10 Uhr im Kunstraum Goethestraß (Goethestraße 22, 4020 Linz) statt.

Jurybesetzung:

  • Gabi Gerbasits: Geschäftsführerin der IG Kultur Österreich
  • Rudolf Gurtner: Gründer des Maschinenrings
  • Cornelia Klammer: Medientheoretikerin und -philosophin
  • Birge Krondorfer: Frauennetzwerkerin
  • Oliver Marchart: Philosoph und Kulturtheoretiker

Fördertopf:

Für den KUPF IT stehen 1 Mio ATS zur Verfügung. Gefördert werden sowohl Personal- als auch Sachkosten im Kontext der Projekte. Erstmals werden im Rahmen des KUPF-Innovationstopf auch Konzepte mit Preisen ausgezeichnet. (á 20 000ATS)

Für alle von der Jury ausgewählten Projekte findet eine öffentliche Präsentation der eingereichten Projekte beispielsweise in Form einer Ausstellung oder Podiumsdiskussion statt. Der dafür vorgesehene Zeitraum ist Mai/Juni 2000. Genaüres wird noch bekanntgegeben.

Service- Beratungsleistung:

KUPF-Vorstandsmitglied Andi Wahl wird allen Interessenten mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Einreichfrist: 19. Jänner 2000

Einreichunterlagen:
Die Projekteinreichungen sollen neben dem Projektinhalt einen Budgetplan beinhalten.

Eine 10 fache Ausfertigung – zur Verteilung an die Jurymitglieder und FördergeberInnen – ist Grundbedingung.

Bedingungen:

Die Jury entscheidet unter Ausschluß des Rechtsweges. Den TeilnehmerInnen entsteht durch die Einrechung eines Projektes keine Rechtsanspruch. Sämtliche UrheberInnenrechte verbleiben bei der EinreicherIn. Es besteht die Verpflichtung auf sämtlichen Werbematerialien im Rahmen der Projektrealisierung das „KUPF-Logo“ und die Aufschrift „Gefördert durch das Land Oberösterreich“ anzubringen. Die KUPF haftet nicht für die Aufwendungen, die der EinreicherIn im Zusammenhang mit der Beteiligung an dieser Ausschreibung entstehen. Ebenso übernimmt die Kulturplattform keine Haftung für die eingereichten Projektunterlagen. Diese gehen ersatzlos in das Eigentum der KUPF OÖ über.

Weitere Informationen

Weitere Informationen sowie Konzeptberatung und Unterstützung bei finanziellen Fragen bei:
KUPF – Kulturplattform Oberösterreich
Hofgasse 12/1, 4020 LINZ
Tel: 0732/79 42 88, Fax: 0732/79 42 89
e-mail: kupf@kupf.at
www: www.kupf.at/
(Mo – Fr: 9.00 – 12.30 Uhr sowie Di zusätzlich 15.00 – 19.00 Uhr)