Sicherheit bedeutet alles und nichts. Sicherheit ist eine Illusion, ein in Wahrheit nicht einhaltbares Versprechen.
Sicherheit ist in politischen Auseinandersetzungen jener Trumpf, der ultimativ sticht.
Nicht zu verwechseln mit sozialer Sicherheit, die sicherheitshalber hintangestellt wird, gilt Sicherheit seit jeher als „rechtes“ Thema. Mittlerweile stimmen jedoch alle im österreichischen Parlamentarismus vertretenen Parteien in den Sicherheitschor ein, unterscheidbar nur in der Dynamik der jeweiligen Stimmfächer. Der das Land dirigierende Boulevard treibt diesen Sicherheitskanon mit der Zuckerpeitsche voran, und erzeugt damit das der Sicherheitsdebatte zugrunde liegende Thema einer Bedrohung, die in ihrer Schwammigkeit dem Konstrukt Sicherheit um nichts nach steht.
Der immer lauter werdende Ruf nach Sicherheits- und Überwachungsmaßnahmen steht mit gesellschaftlichen Freiheiten in einem fundamentalen Widerspruch, höhlt demokratische Rechte sukzessive aus und ebnet nicht zuletzt der extremen Rechten ihren Weg. Diese „Begleiterscheinungen“ sind nur scheinbar zufälliger Natur, in Wahrheit aber Teil der immergleichen Strategie: Wenn die Öffentlichkeit eine Macht darstellt, so braucht diese eben
Kontrolle. Und kontrollieren, also einschränken lässt sich nur, wer dafür etwas bekommt:
Grenzenlose Sicherheit! Ein Widerspruch?
Der KUPF-Innovationstopf 2010 lädt ein, sich mit dem Begriff Sicherheit und den implizierten Konsequenzen konkret auseinander zu setzten, Kontinuitäten, Parallelen, Abhängig- oder Widersprüchlichkeiten zu beleuchten, die Bedrohung, welche vom „Sicherheitsdiskurs“ ausgeht, im eigenen Umfeld zu erkennen und wirksame Gegenstrategien zu entwickeln, um sich mühsam erstrittene Freiheiten nicht wieder weg sichern zu lassen.
Die KUPF fordert auf, aktiv zu werden, und sich dem massiven Sicherheits(d)ruck mit praktikablen Modellen entgegen zu setzen!
MIT SICHERHEIT!
Die Einreichfrist endet mit Montag, 8. Februar 2010